Triptychon mit Montags- bis Sonntagstitel
der Dienstagstitel lautet:
„Kundenzufriedenheitstraining“

Iven Einszehn: „Kundenzufriedenheitstraining“
Acryllack, Ausziehtusche, Collé von Faltung und Falten und Ritzungen auf Leinwand / auf Pappe / auf lackiertem, mit Graphit poliertem Sperrholz
H 54 x B 120 cm
linke Tafel: „Kunde“

mittlere Tafel: „Trainiert“

rechte Tafel: „Zufriedenheit“

(vergleiche zur Einführung und zum Hirnabgleich das: Triptychon soll heißen
und hier: Der Montagstitel)
Die Titel hat Daniel Ableev erfunden:
Daniel Ableev hat verschiedene Stiken studiert. U.a. Anglistik, die japanische Heilkunst, Fische zu töten und Jurakomparatistik, die Kunde jeden und alles vollkommen sinnfrei in Grund und Boden zu paraphrasieren.
Ableev lebt als Seltsamkeitsforscher in Bonn.
Bonn ist eine Stadt im Nirgendwo der deutschen Geschichte, in der nur Zurückgebliebene wohnen, seit die Hauptstadt in Richtung DDR verschoben, aber rechtzeitig in Berlin angehalten wurde, um dort bis zum nächsten Weltkrieg zu verharren. Ein Stückchen weiter rechts und es wäre mit Deutschland ganz schlimm gekommen. Dort befindet sich Polen, eine Gegend, die ganz krass unter Günter Grass zu leiden hat und die Ableev im Blute trägt, denn seine Erstgeburt wurde in Nowosibirsk vollzogen. Das ist ja dasselbe, nur auf Russisch. Zum Beweis vergleichen wir Polen und Nowosibirsk, und wir kennen keine Unterschiede. Zum Beweis könnte ich selbstverständlich russische Grassübersetzungen anführen, ich denke aber nicht dran, denn den verschissenen Nobelpreisträger lese ich höchstens auf dem Klo, und Toiletten gibt’s da gar nicht. Das lässt sich mit jedem beliebigen Nachschlagewerk überprüfen: In keinem steht nix, aber ganix über russische Toiletten. In täglichen Nachschlagewerken (früher Zeitung, heute Internet, also facebook) hingegen, lesen wir dauernd über Putin, genauer gesagt: darüber, wie er den Westen bescheißt. Täglich also der volle Griff ins Klo. Womit der Beweis steht.
Neben zahnlosen Veröffentlichungen, die nicht mehr lieferbar sind oder nie ausgeliefert wurden, weil kein Mensch sie lesen wollte, was Ableev durch Honorarabrechnungen belegen kann, legte Ableev zuletzt nach fünfzehnjähriger Arbeit seine extrem schlechte Mammutdichtung Las Dabs vor, von der er dringend abrät und zwar in folgenden Sprachen:
Restliche Weltsprachen, ausgestorbene Sprachen, Kunstsprachen und Dialekte sind in Vorbereitung. Das Altdeutsche Hörbuch, gesprochen in feinstem Sütterlin (faschistische Bertelsmannprachtausgabe für Frauke Petry und ihre blutsverwandten Altnazis) folgt in Bälde. Das Hörbuch in ägyptischer Sprachanamnese in Hyroglyph darf als ein Meisterwerk der Meißelkunst mit Spannung erwartet werden, das nicht nur Steinmetzen die wohlverdiente Feierabendruhe versauen wird. Nicht zuletzt sei auf die Erdogan-Edition in Mimimi hingewiesen. Man darf schon jetzt neidisch auf Ableev sein, vom Türkischen Präsidenten verklagt zu werden (wegen dies, das, irgendwas und alles, sabber, maul, beschwer) – andere Künstler und Autoren beleidigen den Polittrottel nämlich ständig und kommen trotzdem zu nix. Hashtag: #HomorloseKackbratze ©Dies Area
Hätte ich das Manuskript, würde ich eine Übersetzung in Król beisteuern.
Sucht man bei Amazon nach Daniel Ableev, findet man in der Trefferliste auch die
In der Sprachverwirrung der vielfältigen Ausgaben seiner Mammutdichtung wirkt die Ergobaby Babytrage wie Bonner Sprachgeflunker, sodass man annehmen könnte, alles habe seine Richtigkeit, auch dieses Ding wäre also von Ableev – wenn man es nicht besser wüßte, und das weiß ich auf gar keinen Fall.
Illustrativ mischt Sarah Kassem (ca. 60 facebook-Treffer, etliche davon vollverschleiert) nämlich in Ableevs Werk, Wirken und Schaffen gehörig mit, sodass hier womöglich sogar Kinder mit im Spiel sind. Dazu passend gibt es von den beiden auch noch ein Malbuch.
Das ist ein Malbuch für Erwachsene, denn Erwachsenenmalen ist gerade nicht nur ne vollbekloppte Volkstherapie, sondern: Die Kinder gibt man Oma, wenn man seine Ruhe haben möchte, wenn man in sich gehen möchte – der Fernseher also kaputt ist, sodass man mit den Kindern gar nichts anzufangen weiß. Folgerichtig gibt es keinen Grund zuhause Malbücher für Kinder vorrätig zu halten. Am gesparten Platz stellt man eine Platte ab, z.B. das Mammutalbum
von – natürlich Daniel Ableev: „Leider ist das Album monumental beschissen geworden, möglicherweise ist es gar der unhörbarste Mist, der je (leider) veröffentlicht wurde, weshalb ich es gern jedem und allen vorenthalten möchte.“ Die Platte ist nur als Download erhältlich, aber ich glaube, man kann dem Mann keinen schöneren Gefallen tun, als einen Download exakt dort ins Regal zu quetschen, wo die Kinder den Eltern ins Malbuch pissen.
Über Ableev existieren mindestens neunzig Wikipediartikel, ich habe aber erst elf davon geschrieben. Die meisten werden jeden Tag gelöscht. Dafür danke ich mir. Ich bin Iven. Ich hab ja Zeit. Für sowas.
Liste unterschlagener Sachverhalte:
(sollte was fehlen, schicke ich euch selbstverständlich ein Fax)
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